„Ich gehe zu Dem, der mich gesandt hat.“ Nicht eine Gnadenflamme hehr Vor deinem Volke soll ich gehn; Nein, ein versteinert Leben schwer Wie Sodoms Säule muß ich stehn Und um mich her Die Irren träumend schwanken sehn. Und ob auch Öde mich umgibt, Ob mich erstickt der...
Annette von Droste-Hülshoff – Am dritten Sonntag in der Fasten
Evang. : Jesus treibt den Teufel aus „Mein Nam' ist Legion, denn unserer sind Viele!“ So spricht der finstre Geist. Sein Nam' ist Legion, weh mir, daß ich es fühle! Daß es mich zittern heißt! Wo kindlich dem Gemüt in Einfalt und Vertrauen Nichts als sein Jesu kund, Da...
Annette von Droste-Hülshoff – Fastnacht
Evangelium: Vom Blinden am Wege (vom letzten Sonntag, Quinquagesima) Herr, gib mir, daß ich sehe! Ich weiß es, daß der Tag ist aufgegangen, Im klaren Osten stehn fünf blut'ge Sonnen, Und daß das Morgenrot mit stillem Prangen Sich spiegelt in der Herzen hellen Bronnen....
Annette von Droste-Hülshoff – Am fünften Sonntage nach Heilige Drei Könige
Evang.: Vom Samen, so unter die Dornen fiel In die Dornen ist dein Wort gefallen, In die Dornen, die mein Herz zerrissen; Du, mein Gott, nur du allein kannst wissen, Wie sie schmerzlich sind vor andern allen; In die Dornen meiner bittern Reue, Die noch keine Tröstung...
Annette von Droste-Hülshoff – Am vierten Sonntage nach Heilige Drei Könige
Evang.: Von den Arbeitern im Weinberge Ich kann nicht sagen: „Keiner hat mich gedingt.“ Wem soll ich klagen, Wenn es mich niederzwingt In meine schmählich selbstgeflochtnen Bande! Vor Millionen hast du mich erwählt, Mir unermeßnes Handgeld zugezählt In deiner Taufe...