Nichts deutet auf den Frühling hin. Hier ein schneefreier Fleck, dort einer.

Das soll Frühling werden? Hier soll Leben sprießen?
Ja.
Abwarten und Tee trinken. Dann geschieht’s.
Heute früh, pünktlich zu Sonnenaufgang, habe ich die Rollläden hochgezogen. Ich erwartete trübgrauen Himmel in winterlicher Tristesse.
Doch welch eine Überraschung bot sich meinen Augen an? Goldenes Licht der aufgehenden Sonne über den nebelumwobenen Höhen des Schwarzwaldes.
Da wusste ich es: Ich träume noch!
Titel: Anfang
Album: Ein ruhiger Tag
Interpreten: Anni Freiburgbärin von Huflattich & Druckersrocken
Raus aus dem Mief, durchatmen ganz tief.
3000 km Dauerlauf, rauf auf den Berg, auf, auf, auf!
Berg runter ist mäßig fade, gar nicht Schade.
Da kann ich einfach runter rollen … also quasi als Harzer Roller im Schwarzwald.
Und damit bin ich wieder beim Essen.
Auf geht’s Burschi, die drei Sekundenverschnaufpause ist vorbei.
Was vor vier Jahren die sogenannten Balkonbilder waren – Vorahnungen des Scheiterns – das sind heute die Quartettbilder auf Instagram. Gelbgrün in trauter Eintracht.
Ohne großartig auf Farbensymbolik einzugehen: Auf diesem Bild wird Gelbgrün von Blau dominiert.
Kann man nix machen. So ist ein Sonnenaufgang halt. Besonders wenn er malerisch aussieht.
An neblig trüben Wintertagen ist ein kleiner Rosengruß gut zu ertragen.
Auch wenn nur Schnittblumen zur Verfügung stehen; mittels einer handelsüblichen Sprühflasche lassen sich leicht Tautropfen auf der Blüte anbringen, so dass die Illusion eines fröhlichen Sommertages Wirklichkeit werden kann.
So könnte ein Bilderbuchsonnenaufgang aussehen – im Schwarzwald, nicht in Stuttgart.
Wider Erwarten und allen Unkenrufen der Klimahüpfer zum Trotz hat es heute Morgen einen Morgen gegeben.
Die Welt ist nicht untergegangen, die Erde auch nicht und die Sonne scheint noch schlaftrunken auf Gottes wohl geschaffener Natur.
Die wunderbaren Sonnenstrahlen sind nicht mit Luminar gemacht, sondern handelübliche Blendensterne die sich ergeben, wenn man mit geschlossener Blende (f 14) Gegenlicht fotografiert.
Das Wetter ist zur Zeit in den Wechseljahren, es wechselt von unangenehm zu sehr unangenehm. Die sonnigen Tage sind vorbei, sagt der Wetterbericht.
Stimmt. Für diese Prognose habe ich ein geeignetes Urlaubsbild. Grauer Himmel über dunklen Schwarzwaldhöhen.
Passt schon.
Schöneres Wetter soll es auch wieder geben. Vermutlich am 20. März 2021.
Heute vor 10 Jahren waren wir im Nordschwarzwald. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie es damals dort war.
Ich bin in eine versteckt liegende Hundehinterlassenschaft getreten. Leider waren Köter, noch Köterbesitzer, -besitzerin, -sonstige nicht mehr auffindbar, damit ich meine verdreckten Füße an ihnen hätte säubern können.
So ist mir die Hornisgrinde in unangenehm stinkender Erinnerung geblieben. Daran kann auch diese nette Schwarzwaldidylle nichts ändern.
Über den Hügeln des Schwarzwaldes, weit, weit weg, kommt erst einmal Freiburg, aber das werden wir rechts liegen lassen und uns weiter Richtung Schweiz begeben.
Dort, in den Bergen, werden wir uns häuslich niederlassen und dem Narrenhaus, das wir verließen, den … lassen wir das. Der alte Öhi serviert schöne frische Milch und abends gibt es lecker Ziegensteak.
Frederick Delius – Over the hills and far away
Es lebe der Dekadentismus! Hahaha!
Prost
Gestern hat meine Annisekretärin Fotos sortiert. Das kann sie recht ordentlich. Ein Erinnerungsfoto vom Urlaub in Sankt Märgen hat ihr, und ich gebe es unumwunden zu, auch mir gefallen.
Die herrliche Landschaft des Schwarzwalds kommt hier in luftiger Höhe besonders gut zur Geltung. Der Mond ist auch schöner als der von Wanne Eikel.
Ich freue mich wieder einmal dorthin zu fahren. In den Schwarzwald, nicht nach Wanne Eikel (die Stadt gibt es nicht mehr).
Aber das dauert noch ein wenig.
Bis dahin: Ein wenig Nostalgie