Gedichte

Stiller Augenblick

Fliehendes Jahr, in duftigen Schleiern
Streifend an abendrötlichen Weihern
Wallest du deine Bahn;
Siehst mich am kühlen Waldsee stehen,
Wo an herbstlichen Uferhöhen
Zieht entlang ein stummer Schwan.

Jung Erwin
Jung Erwin sieht ein wenig brastig aus

Still und einsam schwingt er die Flügel
Tauchet in den Wasserspiegel,
Hebt den Hals empor und lauscht;
Taucht zum andern Male nieder,
Richtet sich auf und lauschet wieder,
Wie’s im flüsternden Schilfe rauscht.

Jung Erwin hatte einen Unfall
Jung Erwin hat seinen Unfall, er stieß als Küken mit einem Riff
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Adventliches für das Schelmenpack

Frohe Weihnachten! Geschichten und Gedichte zur AdventszeitWem die 39. Version vom rotnäsigen Rentier nur noch ein gelangweiltes Gähnen auf’s Gesicht zaubert und wer bei der Erwähnung des Namens „Herdmann“ nur noch Schreikrämpfe bekommt, dem sei folgendes Buch empfohlen:

Frohe Weihnachten!

Geschichten und Gedichte zur Adventszeit.

Wenn der erste Schnee fällt und der Duft von Plätzchen durch die Wohnung zieht, dann ist es wieder so weit: Weihnachten steht vor der Tür! Fröhliche und anrührende Geschichten, Gedichte und Lieder begleiten durch die Adventszeit und laden dazu ein, den Weihnachtszauber längst vergangener Tage wieder wach werden zu lassen.

Mit den nostalgischen Motiven der bekanntesten Kinderbuch-Illustratoren des frühen 20. Jahrhunderts wie Gertrud Caspari, Cora Lauzil, Ernst Kutzer u.a. wird das Buch zu einem wahren Bilderbuch-Schatz!

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Naschen.

Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen, der Sack?

Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Anna Ritter (1865-1921)

Der Glücksritter

Noch ein Gedicht:

Wenn Fortuna spröde tut,
Lass ich sie in Ruh,
Singe recht und trinke gut,
Und Fortuna kriegt auch Mut,
Setzt sich mit dazu.

Ritter auf Ross

Doch ich geb mir keine Müh:
„He, noch eine her!“
Kehr den Rücken gegen sie,
Lass hoch leben die und die –
Das verdrießt sie sehr.

Und bald rückt sie sacht zu mir:
„Hast du deren mehr?“
Wie Sie sehn. – „Drei Kannen schier,
Und das lauter Klebebier!“ –
’s wird mir gar nicht … Weiterlesen “Der Glücksritter”

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