Zu Betlehem geboren

Theorien und Fakten in der modernen Exegese

Zu Betlehem geboren
Zu Betlehem geboren

In neuerer Zeit ist Betlehem als Geburtsort Jesu öfter angezweifelt worden, und zwar mit der Begründung, daß Betlehem als Geburtsort nur ein urchristliches Postulat sei, das der messiastheologischen Reflexion entsprungen ist…. So haben moderne Exegeten die Bethlehemtradition als eine Legende erklärt, die den Zweck hatte, Jesus als den im Alten Testament verheißenen Davidsohn zu erweisen (2 Sam 7,12f.; Jes 11,1; Jer23,5; Mich 5,1).

Aber schon Paulus setzt im Römerbrief um das Jahr 58 als bekannt voraus, daß Jesus, ‚der dem Fleisch nach aus dem Geschlecht Davids stammt‘ (1, 3), zur Davidsfamilie gehörte. Das bedeutet aber, daß die Bethlehemtradition lange vor der Entstehung des Matthäus- und Lukasevangeliums vorhanden war.

Weil dem Evangelisten Matthäus die Überlieferung vorliegt, wonach Jesus in Bethlehem geboren worden ist, verknüpft er bestimmte alttestamentliche Texte mit dieser Gegebenheit. Das Doppelzeugnis von Matthäus und Lukas erhält noch dadurch ein besonderes Gewicht, weil die beiden Evangelien unabhängig voneinander entstanden sind.“

Pater Gerhard Kroll SJ

Gefunden in „Kirchliche Umschau“, 12, 2018

Pater Gerhard Kroll SJ (geb. 1914 in Oppeln, gest. 1997 in Berlin) war seit 1940 Priester der Gesellschaft Jesu. Eine Predigt zu dem Thema „Hat Jesus gelebt?“ wurde zur Geburtsstunde des Buches , „Auf den Spuren Jesu“, das zu Lichtmeß 1964 als schmaler Band in 1, Auflage erschien und durch die Jahre beständig wuchs. 1990, noch in der „DDR“, erreichte es die 11. Auflage (105.000 Exemplare).

Dieser Artikel ist möwengeeignet 😀

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