Sommeranfang. 21. Juni 2018 um 12:07. Sonnenwende.
Nein, die Sonne wendet nicht. Die bleibt schön dort stehen, wo Gott sie hingesetzt hat. Die Erde ändert ihre Richtung.
Die Bahn der Erde um die Sonne ist nicht kreisförmig. Die Bahn lässt sich durch eine Ellipse beschreiben. Eine Ellipse ist ähnlich wie ein Kreis, nur eiförmiger. (Wer es genauer wissen will: Eine andere Definition der Ellipse benutzt eine spezielle geometrische Abbildung, nämlich die perspektive Affinität. Hier ist die Ellipse als perspektiv affines Bild eines Kreises definiert. Dabei wird jeder Kreisdurchmesser auf einen Ellipsendurchmesser abgebildet.)
Bedingt durch die komische Form der Erdbahn gibt es genau vier Punkte auf der Bahn, die eine besondere Bedeutung haben. Dort wo das Ei, die Ellipse, stark gekrümmt ist, sind die sogenannten Wendepunkte. Bis zu diesen Punkten kann die Erde sich maximal von der Sonne entfernen. Dann muss sie wieder umkehren. Wenden, wie es in der Seglersprache heißt.
Einer der Wendepunkte heute erreicht. Sommerbeginn.
In genau einem halben Jahr ist der zweite Wendepunkt erreicht. Winterbeginn. In beiden Richtungen um die Sonne wird zweimal ein Punkt durchlaufen, bei dem der Abstand zur Sonne am geringsten ist. Das ist beim Ei (der Ellipse) die Stelle, an der das Ei am dünnsten ist. Herbst und Frühling beginnen dann.
Bei den Heiden spielt die Sommersonnenwende ein überaus große Rolle. Stonehenge, Externsteine, und wie die ganzen „magischen“ Orte so heißen, haben Hochkonjunktur. Die Heiden feiern ihre obskuren Feste.
Was an einem solchen Tag zu feiern ist, wissen nur diese Esoteriker allein, denn die Perspektive der Sommersonnenwende heißt Dunkelheit. Es wird von nun an dunkler und kälter. Ein halbes Jahr lang.
Die Katholiken waren schon immer gescheiter. Sie feiern Weihnacht. Das Licht ist in die Welt gekommen. Es wird heller und heller. Christ der Retter ist da. Aber das begreifen so verkleisterte Heiden nicht.