Das hässliche Entlein – Eine fröhliche Guten-Morgen-Geschichte

Das hässliche Entlein schwimmt im Wasser und ist traurig. Sehr traurig. Es ist so traurig, weil es so hässlich ist.

Hässliches Entlein
Dem hässlichen Entlein kullern dicke Tränen aus den Augen (Pfeil)

Dicke Tränen kullern aus den verquollenen Augen. Tränen der Traurigkeit. „Ach hätte es“, so denkt das Entlein in seiner Traurigkeit, „doch nur diesen genetischen Test gegeben, dann wäre ich nie aus dem Ei geschlüpft, weil Mama und Papa mich verkauft hätten. Als Frühstücksei.“

Und während es so in Trauer trauert, kommen zwei riesige weiße Schwäne vorbei. Beide ganz traurig, beide ganz verzweifelt. Vor Wochen waren diebische Eierräuber unterwegs und hatten ihr einzig lieb Ei gestohlen. Ein erpresserischer Erpresserbrief forderte Daunenfeder gegen Ei. Doch soviel die Schwäne auch an Federn rausrissen, es war nie genug. Das Ei blieb verschwunden.

Und da! Nun schau! Das hässliche Entenküken sieht die traurigen Schwäne und denkt, „ach wäre ich doch nur halb so schön!“

Und da! Die weisen Schwaneneltern sehen das hässliche Entlein und Schuppen fallen ihnen von den Augen. Ihr Kind! Ihr Schwanenkind.

„Mein Kind!“, ruft Mama Schwan. Überglücklich der Papa. Das Ei ist da und prächtig ernährt das Junge. Und instinktiv erfasst das Entlein: „Potztausend! Ich bin kein Entlein! Ich bin ein Schwan! Schön und herrlich anzusehen … Demnächst!“

Glücklich ist die Familie vereint und eitel Freude und Sonnenschein herrscht bis ans Ende ihrer Tage.

So schön und fröhlich könnte jeder Tag beginnen, gäbe es keine tödlichen Gentests, erpresserische Eierdiebe und Patchworkfamilien.

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