Latein – Corporate Identity des global player

Anni Freiburgbärin von Huflattich
Hoffung keimt im Untergrund

Daimler hat es. SAP sowieso. Bei der Post AG ist es so, dass in einigen Tochterfirmen auch deutschlandweit in Projekten Englisch gesprochen wird. Englisch als Lingua Franca im nationalen und internationalen Bereich. Englisch als Zeichen vorgeblicher Weltoffenheit. Corporate Identity der global Player. Nur wer sich international verständigen kann, hat Chancen zu wachsen und damit Geld ins Land zu holen.

Klar, Widerstand gegen die Globalisierung, die Vereinheitlichung der Sprache auf das Englische gibt es. Allerdings ist der nur marginal. Jeder, der sich bei einem global Player bewirbt, muss zumindest Englischkenntnisse vorweisen. Das Anti-Turmbau-zu-Babel Programm zeigt Wirkung.

Das krasse Gegenteil zu diesen florierenden Wirtschaftsunternehmen ist der einzig wahre Global Player. Zweitausend Jahre auf Wachstumskurs. Die Ware – nicht billige Autos oder Computer – von einzigartigem Wert. Glaube. Einfacher christlicher Glaube. Fast zweitausend Jahre dem Menschen verkündet in einer der simpelsten Sprachen. Latein. Genauer, die einfachste Version davon, Kirchenlatein.

Nichts, aber auch gar nichts, war daran unverständlich. Wer nicht die Worte verstand, konnte im Gebetbuch nachlesen. Links Latein, rechts die deutsche Übersetzung. Wenn die Messdiener mit dem Po wackelten, dann beteten sie gerade „Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“. Auf deutsch: „Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld“.

Protestantisch modernistische Kirchenzerstörer kamen vor fünfzig Jahren (schon viel früher, aber das tut hier nichts zur Sache) auf die (ausgesprochen dämliche) Idee, das Volk brauche die Landessprache in der Liturgie. Nur dann sei die Kirche wieder akzeptiert und werde wieder besucht.

Anders als wirtschaftliche Großunternehmen es je täten, beschloss die Kirche sich selbst zu zerschreddern. Eines der wichtigsten Markenzeichen, die lateinische Messe, auf den Müll der Geschichte zu entsorgen – und das gegen die Absicht des zweiten Vatikanischen Konzils. Statt einer großen, einenden Sprache, viele einzelne Sprachen. Ohne Gottes Wirken das Turmbau-zu-Babel-Programm umsetzen.

Das schlimme Resultat ist vierzig Jahre nach in Kraft treten der Liturgiereform zu sehen. Hautnah und erbarmungslos. Einer versteht des anderen Sprache nicht mehr. Um den wahren Glaubenskern zu verfälschen sind auch noch falsche Übersetzungen in Umlauf gebracht worden.

Pro multis mit „für alle“ zu übersetzen, war eine fast schon bösartig zu nennende Manipulation. Gott und eines päpstlichen Schreibens an die deutschen Bischöfe sei Dank muss pro multis nun korrekt mit „für viele“ übersetzt werden. Ganz zu schweigen von den anderen Übersetzungsentgleisungen in der Heiligen Messe.

Papst Benedikt hatte Mut und Weitsicht bewiesen, als er die deutschen Bischöfe in die Schranken verwies. Indes kann die exakte Vorgabe aus Rom nur ein erster, winziger Schritt sein, die Kirche aus ihrem desolaten Zustand heraus zu holen.

Dazu bedarf es nicht viel, nur es muss von oben entsprechend kanalisiert werden. Es muss wieder klar gemacht werden, der einzig wahren Religion anzugehören, in der einzigen und ersten Lingua Franca zu sprechen. Der Stolz, katholisch zu sein, muss kultiviert und verbreitet werden.

Dazu gehört auch die lateinische Sprache und die Missa tridentina mit ihrem direkten Bezug auf Gott.

Wir waren die ersten Global Player und das sollten wir schnellstmöglich wieder werden.

Soviel Katholisch muss sein.

Dieser Artikel ist zuerst im September 2012 in meinem Blog veröffentlicht worden.

Nach oben scrollen