Fast alle Teile des Löwenzahns werden in der Heilkunde verwendet. Löwenzahnkraut (Taraxaci folium), Löwenzahnwurzel (Taraxaci radix) und beides zusammen als Löwenzahnwurzel mit Kraut (Taraxaci herba cum radice).
Die wichtigsten Wirkstoffe des Löwenzahns sind die Bitterstoffe. Sie fördern allgemein die Sekretion der Verdauungsdrüsen. Daneben wurde auch eine harntreibende Wirkung nachgewiesen, die möglicherweise auf die hohe Kaliumkonzentration zurückzuführen ist.
Ebenso wird Löwenzahn bei Appetitmangel, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl und Blähungen, bei Störungen im Bereich des Gallenabflusses und zur Anregung der Harnausscheidung bei entzündlichen Erkrankungen und Steinbildung angewendet.
Die Volksheilkunde nutzt die Drogen außerdem als leichte Abführmittel, bei rheumatischen Erkrankungen und Ekzemen, verbreitet auch die frischen jungen Blätter zu Frühjahrskuren als Salat oder Presssaft. Die im Herbst geernteten inulinreichen Wurzeln dienen (heute wieder) geröstet als Kaffee-Ersatz.
Häufiger Kontakt mit dem Milchsaft der Pflanze kann zu Kontaktdermatitis führen.
Umgangssprachliche Bezeichnungen des Löwenzahns spiegeln seinen Bekanntheitsgrad wider – und beziehen sich oft auf die harntreibende Wirkung:
Bettnässer, Bettschisser, Bettseecher, Bumbein, Hundeblume, Hundsblume, Kuhblume, Mühlenbuschen, Pisser, Pissnelke, Pusteblume, Rahmstock, in der Schweiz Chrottepösch(e), Weihfäcke (Federn einer Weihe), Milchblueme oder Söiblueme, in Frankreich Pissenlit.