Leicht zu fangen

Es hält nicht schwer, Kohlmeisen zu fangen, denn ihre Neugier wird ihnen leicht verderblich. Die, die man einmal berückte, wird man freilich so leicht nicht wieder hintergehen.

Kohlmeise
Die Fütterungssaison hat begonnen.

Im Zimmer sind sie augenblicklich eingewöhnt, tun wenigstens, als wären sie hier von Anfang an zu Hause gewesen, benutzen sofort jedes passende Plätzchen zum Sitzen, durchstöbern und durchkriechen alles, fangen Fliegen und nehmen ohne Umstände das ihnen vorgesetzte Futter an; wirklich zahm aber werden sie nicht sogleich, müssen sich vielmehr erst vollständig von den wohlwollenden Absichten des Menschen überzeugt haben, bevor sie ihm vertrauen.

Ihre Lebhaftigkeit, ihr munteres und heiteres Wesen erfreuen jedermann; ihr unablässiges Arbeiten an allem möglichen Hausgerät, ihr Durchschlüpfen, ihr Durchkriechen der Winkel, Schubladen und Kästen, Beschmutzen der Geschränke sowie ihre Zank- und Mordsucht bereiten wiederum manchen Verdruß.

So berichtet Alfred Brehm in Brehms Tierleben.

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