Mädchen sind noch viel sensibler. Alles was ihnen vor die Finger kommt, wollen sie hegen und pflegen. Bis zum Umfallen.
Gebe zwei spielenden Jungs zwei Spielzeugwaggons. Binnen kürzester Zeit entstehen eine bundesweite Bahnstrecke, Bahnhöfe, Zufahrtsstraßen zu den Bahnhöfen, die passenden Städte und alles funktioniert. Meistens.
Gebe zwei Mädchen zwei Spielzeugwaggons. Erst begutachten sie die Dinger, dann wird ein wenig herumprobiert, wozu die gut sein sollen und dann ist der Groschen gefallen. Herzallerliebst werden die Waggons liebkost, dann verheiratet und dann sind die lieben Kleinen vom Spielen müde und müssen schlafen gehen. „Gute Nacht, lieber kleiner Waggon. Schlafe gut.“
Gib zwei Buben ein wenig Klima. Sie werden es analysieren, wiegen und für belanglos halten. „Klima? Das ist doch nichts. Nur Statistik.“
Gebe zwei Mädchen ein wenig Klima. Sie werden es angucken, dann wird ein Lächeln auf ihren Lippen in Erscheinung treten, ein tiefer Seufzer wird sich aus ihren Herzen den Weg bahnen und dann folgt die unvermeidliche Diagnose: „Das arme Klima ist krank. Oh armes Klima, wir müssen die beschützen vor all den bösen Menschen und Dieseln.“ Das folgende ist unvermeidlich. Es werden Klimarettungsdemonstrationen veranstaltet, Vorträge gehalten, Streiks durchgeführt. Endlich haben die Mädels ihre Bestimmung gefunden.
Gebe zwei Jungens ein wenig Klima. „Boah, Klima ist geil. Da hinten ist ’ne Klimademo. Lass‘ uns mitmachen. Der Frauenanteil liegt bei 95 %. Da haben sogar wir eine Chance.“