Grüß Dich, Anni
seit gestern habe ich die Nase gestrichen voll von Diesem und Jenem und dem üblichen Gesülze in der Lügenpresse. Also habe ich überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, am besten sei für mich ein gemütlicher Spaziergang durch unsere herrlichen Weinberge.
So fuhr ich mit dem Wagen in einen sehr schönen dieser Berge ein. Weil ich auf den Gipfel wollte, parkte ich kurz unterhalb desselben. Trotzdem, der Aufstieg war fürchterlich. Die letzten zwei Meter zum höchsten Punkt schaffte ich mit Ach und Krach.
Doch was war der Lohn dieser Mühen, dieser Plackerei? Ein Ausblick, grandioser er nicht sein kann. Die schwäb’sche Bergwelt zeigte sich in voller Pracht, Gottes herrlichstes Stück Schöpfung.
Dann fiel mein Blick auf etwas noch schöneres. Das graue Band der Sympathie. Lang starrte ich es an. Dann überfiel mich eine große Sehnsucht nach Ferne. Einem unwiderstehlichen Drang folgend lief ich die zehn Meter zum Auto zurück. Ferne ich komme. Die Autobahn, die Datenautobahn ruft. Das Internet wartet und vielleicht kündige ich auch.
Durch tiefe Täler wandle ich dann Morgen und Autobahn von Kraftwerk spiele ich nicht.
Liebe Grüße
Annisekretärin