Jedes Jahr spielt sich im Oktober und November das gleiche ab. Kaum ist der Himmel blau und die herbstlichen Sonnenstrahlen erwärmen die Hauswand, da sind sie da. Hunderte kleiner Invasoren auf der Suche nach einem Winterquatier: Die Hauswand bekommt Pickel. Marienkäfer pappen zu Hauf an ihr. Marienkäfer sind ja so süüüüüüüüß.

Marienkäfer (Coccinellidae) sind eine weit verbreitete Familie halbkugeliger, flugfähiger Käfer, deren Deckflügel meist eine unterschiedliche Anzahl von auffälligen Punkten aufweisen. Marienkäfer sind ja so süüüüüüüüß.

Und Marienkäfer sind bunt. Die Körperfarbe kann von hellbeige über gelb, orange, alle Brauntöne, rosa, rot bis zu schwarz variieren. Die auffällige Färbung dient als Warnsignal an Fressfeinde.

Zusätzlich haben Marienkäfer einen unangenehmen, bitteren Geschmack, der sie unattraktiv macht. Sie können bei Gefahr auch ein gelbliches Sekret aus einer Öffnung in den Gelenkhäuten absondern, das Reflexbluten. Marienkäfer sind ja so süüüüüüüüß.

Das Charakteristische an den Marienkäfern sind die symmetrisch angeordneten Punkte auf ihren Deckflügeln. Sie sind meist schwarz, es gibt aber auch Käfer, die helle, rote oder braune Punkte tragen, wobei Arten mit 2, 4, 5, 7, 10, 11, 13, 14, 16, 17, 18, 19, 22 und 24 Punkten vorkommen.

Innerhalb einzelner Arten können die Punkte auch variieren. Entweder haben die Käfer keine, oder die Punkte verschmelzen miteinander so, dass fast der ganze Körper schwarz ist. Marienkäfer sind ja so süüüüüüüüß.

Die Anzahl der Punkte gibt entgegen einem weit verbreiteten Irrtum nicht das Alter des Käfers an, vielmehr ist die Zahl der Punkte charakteristisch für jede Art und ändert sich während des Lebens des Käfers nicht. Innerhalb der nahen Verwandtschaft einzelner Arten ähneln sich die Punktvariationen. Marienkäfer sind ja so süüüüüüüüß.

Die Hauptnahrung vieler Marienkäferarten und ihrer Larven sind Blatt- und/oder Schildläuse. Die Käfer werden daher zu den Nützlingen gezählt und für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Zum Nahrungsspektrum zählen außerdem Spinnmilben, Wanzen, Fransenflügler, Käfer-, Blattwespen- und gelegentlich sogar Schmetterlingslarven.

Marienkäfer und vor allem ihre Larven sind auch Kannibalen. Besonders bei Massenauftreten fressen sich die Tiere gegenseitig. Die zuerst schlüpfenden Larven fressen auch regelmäßig ihre noch nicht geschlüpften Artgenossen, wodurch oft über die Hälfte der Eier verloren gehen. Marienkäfer sind ja so … Ihhh!
Alle Bilder sind mit
Canon 700D, Sigma 28 – 300 mm und
Sony Alpa 6000, Sony 55 – 210 mm
fotografiert.